Suchen | Feedback | Inhalt | English
 
 
Organ der
 

GD — Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.

   
 

Home
Ausgabe:
1/2016
1/2015
1/2014
1/2013
1/2012
2/2011
1/2011
1/2010
1/2009
1/2008
2/2007
1/2007
2/2006
1/2006
2/2005
1/2005
2/2004
1/2004
2/2003
1/2003
2/2002
1/2002
4/2001
3/2001
2/2001
1/2001
1/2000
 
 
 
Weitere Links:
 
 
Gesellschaft für
Dermopharmazie
 
 
 
 
 

 
  Ausgabe 1 (2008)

Buchbesprechung
U. Schwabe, D. Paffrath (Hrsg.)

Arzneiverordnungs-Report 2007 - Aktuelle Daten, Kosten, Trends und Kommentar

Springer Verlag, Berlin 2008. 1112 Seiten.
36,95 Euro. ISBN 978-3-540-72547-3

So wie der Feinschmecker im Spätherbst auf das Erscheinen des neuen Gault-Millau wartet, so wartet der Pharmakotherapeut auf die Neuauflage des Arzneiverordnungs-Reports. Dabei gilt das Interesse zum einen den Zahlen zur Entwicklung der Verordnungshäufigkeit von Arzneimitteln und zum anderen der Kommentierung aus der Sicht der gesetzlichen Krankenversicherungen und ihrer Partner. Wie immer soll im Folgenden eine kurze Würdigung vorgenommen werden, speziell unter dermatologischen Aspekten.

Buchbesprechung

Die Zahl der Verordnungen von Dermatika und Wundbehandlungsmitteln war im Jahr 2006 in praktisch allen Marktsegmenten rückläufig. Einzig bei den Aknemitteln zeigte sich kein Rückgang, was aber an der statistischen Bandbreite liegen könnte. Außerdem fällt auf, dass Generika inzwischen auch bei den Dermatika an Bedeutung gewinnen.

Betrachtet man die größte Gruppe der Dermatika, die topischen Glukokortikoide, so liegt dort mit 31,8 Millionen definierten Tagesdosen (DDD) immer noch Dermatop, das Originalanbieterpräparat mit dem mittelstark wirksamen Prednicarbat, an vorderster Stelle. Allerdings nahm Dermatop in der Verordnungshäufigkeit um 8,8 Prozent ab, während das generische Präparat Prednitop um 45,7 Prozent zulegte. Zu wesentlichen Zunahmen kam es auch bei den generischen Hydrocortisonpräparaten, insbesondere bei Hydrocortison Hexal.

Bei den antibakteriell wirksamen Topika stieg die Verordnungshäufigkeit von Metronidazol-haltigen Mitteln deutlich an, bei den marktführenden Präparaten Metrogel und Metrocreme um 16,5 Prozent, bei dem neuen Präparat Rosiced, bei niedrigerem Ausgangswert, gar um 241,8 Prozent. Bei den topischen Aknemitteln legte Duac, das Kombinationspräparat von Clindamycin und Benzoylperoxid, mit einem Zuwachs von 183,7 Prozent weiter deutlich zu. Unter den oralen Isotretinoin-Präparaten, die insgesamt mäßig wuchsen, verzeichnete das marktführende Aknenormin einen Zuwachs von 22,9 Prozent.

Einen deutlichen Aufwärtstrend zeigten auch Psorcutan beta (+13,6 Prozent) und Daivobet (+ 17,6 Prozent), die beiden Kombinationspräparate mit den Wirkstoffen Calcipotriol und Betamethasondipropionat zur Behandlung der Psoriasis. Angesichts der sich wieder akzentuierenden Debatte um einen möglichen Erstattungsausschluss von kombinierten topischen Glukokortikoidpräparaten durch die Gesetzliche Krankenversicherung sei hervorgehoben, dass diese Kombination von den Autoren positiv dargestellt wird.

Ansonsten blieb der Tenor, was die Bewertungen der therapeutischen Optionen betrifft, derselbe wie in den vergangenen Jahren. Erfreulicherweise geht das Werk, das den Anspruch erhebt, sich an Leitlinien zu orientieren, bei den topischen Glukokortikoiden wieder auf das Konzept des therapeutischen Index ein. Nicht leitlinienkonform ist jedoch folgender Satz: „Corticosteroide können keine Krankheiten heilen, sie unterdrücken lediglich die Symptome.“ Trotz dieses Irrtums sieht man wieder mit Spannung der Ende 2008 erscheinenden nächsten Ausgabe entgegen.

Prof. Dr. H. C. Korting, München

nach oben

August 2008 Copyright © 2000 - 2017 ID-Institute for Dermopharmacy GmbH. Kontakt: webmaster@gd-online.de