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  Ausgabe 2 (2004)

Dermatotherapie
Imiquimod-Creme beim nicht melanozytären Hautkrebs

Erstattungsfähig ist bisher nur die Therapie von oberflächlichen Basalzellkarzinomen


Der lokale Immunstimulator Imiquimod steht in Form einer fünfprozentigen Creme (Aldara® 5 % Creme) schon seit längerem zur Lokalbehandlung von Feigwarzen (Condylomata acuminata) im Genital- und Perianalbereich zur Verfügung. Darüber hinaus erfährt das Präparat in letzter Zeit zunehmende Beachtung als Therapieoption für den nicht melanozytären hellen Hautkrebs. Vor kurzem wurde es zur Behandlung kleiner superfizieller Basalzellkarzinome zugelassen und wird bei dieser Indikation jetzt auch von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Die Kosten für einen Therapiezyklus belaufen sich auf knapp 300 Euro.
Im Gegensatz zum oberflächlichen Basalzellkarzinom wurde Imiquimod-Creme bislang jedoch noch nicht zur Therapie der sehr viel häufiger vorkommenden aktinischen Keratose zugelassen. Demnach ist bei dieser Indikation auch noch keine Verordnung zu Lasten einer gesetzlichen Krankenkasse möglich. Bei einer Pressekonferenz der Firma 3M Medica am 30. September 2004 in Neuss wurde die Erwartung geäußert, dass die Zulassung für diese Indikation im Laufe des Jahres 2005 erteilt wird.

Hohe Wirksamkeit
beim Basalzellkarzinom

Grundlage der Zulassung von Imiquimod-Creme zur Behandlung oberflächlicher asalzellkarzinome waren die Ergebnisse von zwei doppelblinden, placebokontrollierten klinischen Studien an insgesamt 724 Patienten (Geisse J. et al., J. Am. Acad. Dermatol. 50 [2004], 722-733).

Einschlusskriterium in beiden Studien waren histologisch bestätigte einzelne primäre Tumore mit einer Größe von 0,5 bis 4,0 Quadratzentimetern und einem Durchmesser von 0,5 bis 2,0 Zentimetern. Ausgeschlossen wurden Tumore, die sich innerhalb einer Entfernung von einem Zentimeter von den Augen, der Nase, dem Mund, den Ohren oder dem Haaransatz befanden.

12 Wochen nach Ende der Behandlung wurden eine histologische und eine klinische Auswertung vorgenommen. Histologisch abgeheilt waren die Tumore bei 82 Prozent der Patienten, die über sechs Wochen an jeweils fünf aufeinander folgenden Tagen einmal täglich mit Imiquimod-Creme behandelt wurden. Dieses Ergebnis war signifikant im Vergleich zur Placebogruppe und unterschied sich nicht signifikant gegenüber einer Patientengruppe, bei der die Behandlung bei sonst gleichen Prüfbedingungen über sieben statt über fünf Tage pro Woche durchgeführt wurde.

Die klinischen Heilungsraten waren mit 79 beziehungsweise 73 Prozent in beiden Verumgruppen niedriger als die histologischen Heilungsraten. Dieser auf den ersten Blick überraschende Befund wird damit erklärt, dass die pharmakologisch bedingten lokalen Hautreaktionen wie Erytheme, Ödeme, Verhärtungen, Krustenbildung, Erosionen, Schuppenbildung, Bläschen und Ulcerationen häufig noch weit über das Ende der Therapie hinaus anhalten und fälschlicherweise den Eindruck von noch vorhandenen Tumorresten vermitteln können.

Hinweise zur Anwendung
und Verträglichkeit

Die erwähnten lokalen Hautreaktionen traten in beiden Studien mit einer Häufigkeit von jeweils zehn bis über fünfzig Prozent auf. Wenn es aufgrund der Beschwerden des Patienten oder aufgrund der Schwere der lokalen Hautreaktionen erforderlich ist, kann die Behandlung vorübergehend unterbrochen und nach Abklingen der Beschwerden wieder aufgenommen werden. Gleiches gilt, wenn an der Behandlungsstelle Anzeichen einer Infektion auftreten.

Es wird empfohlen, die Imiquimod-Creme vor dem Zubettgehen aufzutragen und etwa acht Stunden auf der Haut zu belassen. Vor dem Auftragen der Creme und nach der achtstündigen Einwirkzeit muss der Behandlungsbereich mit einer milden Seife und Wasser abgewaschen werden. Während der Einwirkzeit soll auf Baden und Duschen verzichtet werden.

Imiquimod-Creme ist nur in einer Packungsgröße mit 12 Beuteln, die jeweils 250 Milligramm Creme enthalten, im Handel. Da für jede Anwendung ein neuer Beutel verwendet werden muss, sind für einen Therapiezyklus drei Originalpackungen zum Preis von insgesamt 299,34 Euro erforderlich. (jk)

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