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  Ausgabe 2 (2001)

Dermatotherapie
Podophyllotoxin-Creme
Ersatz für Podophyllin-haltige Rezepturen

Genitalwarzen (Condylomata acuminata) werden nach wie vor häufig mit Podophyllin-haltigen Rezepturen behandelt. Nach Auffassung aller relevanten Fachorganisationen und auch der WHO gelten solche Rezepturen jedoch als obsolet. Sie sind mit teilweise schweren Nebenwirkungen behaftet, enthalten zytotoxische Bestandteile und weisen einen schwankenden Wirkstoffgehalt auf. Als Ersatz bietet sich ein Fertigarzneimittel an, bei dem Podophyllotoxin, das gereinigte aktive Wirkprinzip des Podophyllins, in Form einer 0,15-prozentigen Creme vorliegt (Wartec® Creme, Stiefel Laboratorium).

Nach den aktuellen Leitlinien der Deutschen STD-Gesellschaft wird bei der Therapie der Genitalwarzen zwischen einer häuslichen Selbstbehandlung durch den Patienten („home therapy“) und einer in der Arztpraxis durchzuführenden Therapie („office therapy“) unterschieden. Die häusliche Selbstbehandlung sollte jedoch als primäre Therapie nur bei umschriebenen und sicher gutartigen Feigwarzen erfolgen. Mittel der ersten Wahl sind hier Podophyllotoxin- und Imiquimod-haltige Cremes, die beide als Fertigarzneimittel verfügbar sind.

Anwendungsvorteile von
Podophyllotoxin-Creme



Die handelsübliche Podophyllotoxin-Creme mit einer Wirkstoffkonzentration von 0,15 Prozent weist Vorteile in Bezug auf die Anwendungsdauer auf: Während bei ihr der Therapieeffekt bereits nach einer Behandlungszeit von drei bis vier Wochen eintritt, benötigt die Imiquimod-Creme bis zu 16 Wochen für die Entfaltung ihrer maximalen Wirkung. Zudem ist die Podophyllotoxin-Creme wesentlich preiswerter und muss nach der Behandlung nicht wieder abgewaschen werden. Seit längerer Zeit ist auch eine Podophyllotoxin-Lösung im Handel, die jedoch nur bei Männern angewendet werden darf. Die Podophyllotoxin-Creme ist dagegen für Männer und Frauen zugelassen. Compliancefördernd wirkt außerdem die galenische Form der Podophyllotoxin-Creme, die leichter zu applizieren und besser verträglich ist als eine alkoholische Lösung. Darüber hinaus erleichtert ein beigefügter Standspiegel Frauen das punktgenaue Auftragen im Vulvabereich.

Podophyllin-haltige
Rezepturen sind obsolet



Podophyllin-haltige Rezepturen gelten heute als obsolet. Alle relevanten Fachorganisationen und auch die WHO haben dies in verschiedenen Statements in den letzten zwei Jahren festgestellt und in ihren Therapierichtlinien berücksichtigt. Die jüngste Stellungnahme hierzu stammt von der Gesellschaft für Dermopharmazie. Sie ist in dieser Ausgabe von DermoTopics enthalten: "GD-Stellungnahme: Podophyllin oder Podophyllotoxin zur Behandlung von Genitalwarzen" und auch auf der GD-Homepage (www.gd-online.de) hinterlegt. Podophyllin wird in dieser Stellungnahme als schlecht definiertes Rohprodukt beschrieben, das nach topischer Applikation ein erhebliches Toxizitätspotential aufweist.


Kein Toxizitätsrisiko durch
Podophyllotoxin



Podophyllotoxin, das aktive Wirkprinzip des Podophyllins, wird in Bezug auf sein Toxizitätspotential wesentlich günstiger beurteilt. Podophyllotoxin ist weder mutagen, noch kanzerogen und wirkt nicht zytotoxisch. Damit besteht im Gegensatz zum Podophyllin kein Risiko für eine systemische Toxizität oder für schwere lokale Nebenwirkungen. Klinische Studien mit der 0,15-prozentigen Creme bestätigten eine wesentlich bessere Wirksamkeit und Verträglichkeit im Vergleich zu einer Podophyllin-Rezepturlösung. Nach einer Behandlungszeit von vier Wochen führte die Podophyllotoxin-Creme bei 78 Prozent der Patienten zu einer kompletten Remission der Kondylome. Das Behandlungsschema bestand aus vier Zyklen, bei denen das Präparat jeweils an drei aufeinanderfolgenden Tagen morgens und abends aufgetragen wurde, bevor vier behandlungsfreie Tage folgten. (hwr/jk)

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