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  Ausgabe 1 (2005)

Buchbesprechung
Ulrich Schwabe, Dieter Paffrath (Hrsg.)

Arzneiverordnungs-Report 2004
Aktuelle Daten, Kosten, Trends und Kommentare

Springer Verlag, Berlin 2004, 1271 Seiten mit 60 Illustrationen.
Broschiert. 29,95 Euro. ISBN 3-540-21359-7



Der Arzneiverordnungs-Report kann nunmehr auf eine 20-jährige Tradition zurückblicken. Eine ganz wesentliche Neuerung beim Arzneiverordnung- Report 2004 besteht darin, dass nunmehr auch, betreffend die wichtigsten Gebietsärzte, so genannte Verordnungsprofile angeboten werden. Dabei wird vor dem Hintergrund der 50 umsatzstärksten „fachärztlich verordneten Arzneimittel“ bewertet, inwieweit vor dem Hintergrund der Kriterien der Herausgeber des Werkes rationale Arzneimitteltherapie in der gesetzlichen Krankenversorgung betrieben wird.

Nachvollziehbar ist dabei die Forderung nach dem Einsatz evidenzbasierter Präparate mit möglichst hohem Evidenzgrad. Ein weiteres Kriterium ist der Einsatz von Generika, sofern sie verfügbar sind. Des Weiteren werden bestimmte Präparate als Analogpräparate angesprochen, deren Einsatz zumindest dann als kritisch zu bewerten angesehen wird, wenn für die gegebenen Indikationen auch verwandte Generika verfügbar sind.

Bei der Abfassung des Kapitels zu Dermatika hat sich der seit Jahren im Feld der Dermatotherapie tätige Autor Professor Fricke mit Professor Merk aus Aachen zusammengetan. In der mit „Einsparpotenziale“ überschriebenen Zusammenfassung kommen die Autoren zu dem Schluss, dass Hautärzte „die bestehenden Wirtschaftlichkeitsreserven bei Generika, Analogpräparaten und umstrittenen Arzneimitteln bereits optimal genutzt“ haben.

Es wird hervorgehoben, dass die Arzneiverordnungen der Hautärzte das viertniedrigste prozentuale Einsparpotenzial im Vergleich zum Durchschnitt aller Arztgruppen aufweisen. Nebenbei sei angemerkt, dass wohl letztlich die Verordnung von Dermatika in der GKV der Betrachtung zugrunde liegen muss.

Wie weit diese von Hautärzten getätigt wird, läßt sich anhand des zugrunde liegenden Datensatzes vermutlich nicht beziffern. Die in Bezug auf die Substanzeigenschaften zu lobenden Präparate werden von den Autoren mit dem Kommentar „Verbesserung beziehungsweise Innovation“ belegt, ohne dass eine Definition gegeben würde, was den Unterschied ausmacht.

Dem zu Folge sind hier die 10 gemessen am Umsatz bedeutsamsten topischen und systemischen Dermatika herausgestellt, nämlich die Nummer 1, Lamisil® Tabletten, als Verbesserung, die Nummer 3, Batrafen ® Creme und andere Zubereitungen, als Verbesserung, die Nummer 5, Psorcutan®, als Innovation, desgleichen die Nummer 6, Loceryl®, als Innovation.

Derart gewürdigt sind insgesamt fünf Präparate, drei als Verbesserung, zwei als Innovation. Bei den beiden Glukokortikoiden zur örtlichen Anwendung innerhalb dieser Gruppe wird die Nummer 7, Dermatop®, als Verbesserung bezeichnet, die Nummer 8, Ecural®, als Analogpräparat. Das erste einschlägige Generikum findet sich mit Betagalen ® auf Position 11.

Details zur Verordnung der einzelnen Präparate und ihrer Bewertung durch die Autoren des Werkes finden sich in dem unverändert von Professor Fricke allein verfassten Kapitel „Dermatika und Wundbehandlungsmittel“. Hier wird im Kontext der topischen Glukokortikoide vergleichsweise eingehend auf die Bewertung vor dem Hintergrund der neuen Leitlinie zum therapeutischen Index abgestellt. Ausdrücklich wird von einer „alternativen Einteilung der Lokalcorticoide“ gesprochen. Exemplarisch werden Prednicarbat, Methylprednisolonaceponat und Mometasonfuroat als Glukokortikosteroide hervorgehoben, „bei denen die erwünschten Wirkungen gegenüber den unerwünschten Wirkungen deutlich überwiegen“.

Es soll ausdrücklich nicht Gegenstand der vorliegenden Kurzkritik des Werkes sein, die allgemeinen Vorgaben des Arzneiverordnungs- Reports zu diskutieren. Unabhängig davon lässt sich aber erneut feststellen, dass die Lektüre in jedem Jahr wichtige Informationen liefert für den Kenner der externen Dermatotherapie. Dies betrifft gleichermaßen die angebotenen Daten zu den einzelnen Präparaten – nicht zuletzt unter dem Aspekt ihrer Entwicklung gegenüber dem vorjährigen Berichtszeitraum – und auch die Entwicklungslinien in der Bewertung.

Ausdrücklich hervorgehoben sei, dass aktuelle Entwicklungen in der wissenschaftlichen Bewertung von Dermatika zeitnah aufgegriffen werden. In diesem Sinne ist das Werk auch in diesem Jahr wieder zu empfehlen.

Prof. Dr. med. H. C. Korting, München
Der Arzneiverordnungs-Report 2003 wurde auch schon in DermoTopics besprochen. Nachzuschlagen ist die Besprechung unter der Internet- Anschrift www.dermotopics.de, Ausgabe 1/2004. Damals wurde festgestellt, das das Werk im Grunde zur unverzichtbaren Lektüre des Experten auf dem Gebiet der Dermopharmazie gehört.

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