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Buchbesprechung

W. Raab, U. Kindl
Pflegekosmetik
Ein Leitfaden. 5. Auflage

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2012. 470 Seiten. 112 Abbildungen. 70 Tabellen. Gebunden. 59,00 Euro. ISBN: 978-3-8047-2761-8


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Das aus der Zusammenarbeit eines Dermatologen und einer Apothekerin entstandene Werk war ursprünglich ein reiner Leitfaden für die Kosmetikberatung in der Apotheke. Durch die zahlreichen Erweiterungen, die seit der 1. Auflage vorgenommen wurden und an denen acht weitere Autoren mitgewirkt haben, hat sich das Werk inzwischen zu einem beachtenswerten, auch für andere Fachleute interessanten Kosmetik-Fachbuch weiterentwickelt.

Für die 5. Auflage wurden die insgesamt 32 Kapitel den aktuellen Erkenntnissen angepasst und um weitere Themen, wie ästhetische Dermatologie, Therapie begleitende Maßnahmen bei Hauterkrankungen und beruflicher Hautschutz, ergänzt. Zudem wurde ein ausführliches, über 41 Seiten laufendes Kapitel zum Thema „Wirkstoffe in der Kosmetik“ neu aufgenommen.

Das Werk unterstützt das auch von der GD Gesellschaft für Dermopharmazie verfolgte Ziel, eine wissenschaftlich fundierte, evidenzbasierte Dermokosmetik zu fördern. Zur Umsetzung dieses Ziels hat die GD die Fachgruppe Dermokosmetik eingerichtet, in der sich auch fünf der Autoren des vorliegenden Buchwerks engagieren.

Ein wichtiges Arbeitsergebnis der Fachgruppe sind die unter www.gd-online.de abrufbaren Leitlinien zu verschiedenen dermokosmetischen Produktgruppen. Zudem wurde unter www.hautapotheke.de, der Website des Apothekennetzwerks der GD, ein Lexikon zu häufig nachgefragten Begriffen aus dem Bereich der Dermokosmetik hinterlegt, die teilweise auch in dem Werk von Raab und Kindl erläutert werden.

Die Dermokosmetik ist, wie in dem Buchwerk erläutert wird, ein Teilgebiet der Kosmetologie, das sich wissenschaftlich mit kosmetischen Mitteln befasst, die bei speziellen Hautzuständen sowie unterstützend zur Vorbeugung und Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt werden. Diese als „Dermokosmetika“ bezeichneten Produkte sollten nach Auffassung der GD hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, Wirksamkeit und Verträglichkeit bestimmte Anforderungen erfüllen, die teilweise über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen.

In dem Werk von Raab und Kindl wird die Forderung nach Wirksamkeit nicht auf Dermokosmetika beschränkt, sondern auf alle kosmetischen Mittel ausgedehnt. So wird dort ohne Einschränkung auf bestimmte Produktgruppen gefordert, dass vom Hersteller eines Kosmetikums exakte, verständliche und mit reproduzierbaren Prüfmethoden erbrachte Beweise für ausgelobte Wirkungen vorzulegen sind.

Zum Bedauern von Dermatologen und Apothekern wird diese Forderung jedoch längst nicht von allen Herstellerfirmen befolgt. Nach wie vor halten viele Firmen die vom Gesetzgeber in der Kosmetik-Verordnung geforderten Daten zum Nachweis der angepriesenen Wirkung geheim und legen sie nur den Überwachungsbehörden auf Verlangen vor.

Nach Auffassung der Gesellschaft für Dermopharmazie sollten die Ergebnisse von Wirksamkeitsprüfungen jedoch in anerkannten und in wissenschaftlichen Suchmaschinen auffindbaren Fachzeitschriften publiziert werden. Nur wenn auf diese Weise Transparenz geschaffen wird, können Fachleute den Verbraucher über die zu erwartende Wirksamkeit eines kosmetischen Mittels kompetent beraten.

Erfreulicherweise wird diese Auffassung auch von den in der kosmetischen Industrie tätigen Autoren des neu in das Werk von Raab und Kindl aufgenommenen Kapitels „Wirkstoffe in der Kosmetik“ vertreten. Ihnen ist es gelungen, die im Markt verfügbaren kosmetischen Wirkstoffe nicht nur umfassend darzustellen, sondern auch wissenschaftlich fundiert zu bewerten. Dabei wird In Anlehnung an die Dermokosmetika-Leitlinien der GD denjenigen Wirkstoffen, die in placebokontrollierten Doppelblindstudien auf Wirksamkeit geprüft wurden, der höchste Stellenwert eingeräumt.

Durch dieses und die anderen neu aufgenommenen Kapitel hat das Werk von Raab und Kindl eine beträchtliche Aufwertung erfahren. Wenn es an dem Werk etwas zu kritisieren gibt, dann allenfalls die Tatsache, dass die einzelnen Kapitel nicht in allen Fällen inhaltlich und sprachlich aufeinander abgestimmt sind. Dies ändert jedoch nichts daran, dass das Buch allen Fachleuten, die sich mit Fragen der Pflegekosmetik beschäftigen, als Lektüre und Nachschlagewerk empfohlen werden kann.

Dr. J. Kresken, Viersen

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