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GD — Gesellschaft für Dermopharmazie e.V.

   
 

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Hautfabrik   Ausgabe 1 (2015)

Dermokosmetik
Dermokosmetika zur Anwendung bei Rosazea
Ein bewährtes Produktkonzept gibt es
jetzt auch in deutschen Apotheken

Bericht von Dr. Claudia Bruhn, Schmölln, und Dr. Joachim Kresken, Viersen

Hautzustände, die mit Gesichtsrötungen einhergehen, sind weit verbreitet und gehen bei den Betroffenen oft mit einer Einschränkung der Lebensqualität einher. Besonders häufig von Hautrötungen betroffen sind Menschen mit der Hautkrankheit Rosazea. Sie benötigen spezielle Dermokosmetika, mit denen sie ihre „Problemhaut“ – gegebenenfalls auch therapiebegleitend – reinigen und pflegen können, ohne dass Unverträglichkeiten zu erwarten sind. Dafür steht jetzt auch in Deutschland die apothekenexklusiv vermarktete Produktlinie „letiSR Antirötungen“ zur Verfügung, zu der ein Reinigungsfluid (ab Februar 2016), eine getönte und eine nicht getönte Pflegecreme sowie ein Ultra-Repair-Serum gehören. Diese Produkte und ihr wissenschaftlicher Hintergrund wurden bei einer Pressekonferenz und einem von der Firma LETI Pharma GmbH unterstützten Seminar anlässlich der 19. Jahrestagung der GD Gesellschaft für Dermopharmazie im März 2015 in Berlin vorgestellt.


Der Rosazea-Experte Dr. Markus Reinholz von der Hautklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München stellte das klinische Bild, die Ätiologie und Pathogenese sowie die Häufigkeit und sozioökonomische Bedeutung der Rosazea vor. Zudem informierte er über die dermatologischen Anforderungen an Dermokosmetika, die zur Anwendung bei Rosazea bestimmt sind.

Seminar_web

Bei einem von der Firma LETI Pharma unterstützten Seminar im Rahmen der 19. GD-Jahrestagung informierten Dr. Markus Reinholz, München (rechts), Rafael Levitch, Madrid (2. von links), und Apothekerin Petra Liekfeld, Mülheim/Ruhr (links), über die Pathophysiologie und Pflege einer zu Rötungen und Rosazea neigenden Haut. Die Leitung des Seminars lag in den Händen von Privatdozentin Dr. Petra Staubach, Mainz (Mitte), und des GD-Vorsitzenden Dr. Joachim Kresken, Viersen (2. von rechts).

Zur Pathogenese der Rosazea
liegen neue Erkenntnisse vor


Rosazea kann in verschiedenen Formen und Schweregraden auftreten. Klinisch werden ein Vorstadium (Rosazeadiathese) sowie die Subtypen I (Rosacea erythematosa-teleangiectatica), II (Rosacea papulopustulosa) und III (Glandulär-hyperplastische Rosazea) unterschieden. Allein in Deutschland leiden vermutlich mehr als vier Millionen Menschen unter der Erkrankung. Bevorzugt betroffen sind hellhäutige Erwachsene ab einem Alter von 35 Jahren.

Die Pathogenese der Rosazea ist noch nicht genau bekannt. Dennoch hat man in den letzten Jahren einige Entzündungsmechanismen besser verstanden. Von Bedeutung war beispielsweise die Entdeckung, dass bei Rosazea-Patienten die Spaltung antimikrobieller Peptide in der Haut gestört ist und daher die Konzentration von Cathelicidin LL-37 ansteigt. Dieses kleine Eiweißmolekül wirkt proinflammatorisch durch Aktivierung der Chemokinfreisetzung in Entzündungszellen sowie außerdem proangiogenetisch.

Neben diesen Pathomechanismen und einer individuellen Veranlagung, zum Beispiel zu schwachen Mikrokapillargefäßen insbesondere bei Frauen vom Pigmentierungstyp I, sind zahlreiche weitere Auslöser der Rosazea bekannt. Dazu zählen endogene Faktoren wie stressbedingte Emotionen und Hitzewallungen in den Wechseljahren. Zudem sind externe Trigger wie scharfe Speisen, Kaffee, Alkohol, Temperaturschwankungen, Wind, Kälte, Luftverschmutzung und UV-Strahlung von Bedeutung.

Rosazea-Patienten benötigen
adäquate Dermokosmetika


Eine wichtige Rolle im Management der Rosazea spielt der Einsatz von adäquaten Dermokosmetika. Wie Dr. Reinholz in seinem Vortrag deutlich machte, reagieren Rosazea-Patienten auf zahlreiche Kosmetika mit Rötungen, Brennen und/oder einer Verschlechterung ihres Hautbildes. Sie benötigen deshalb spezielle Dermokosmetika, die solche Probleme möglichst nicht verursachen.

Zur Gesichtsreinigung seien sanfte Reinigungsprodukte empfehlenswert, die – anders als tensidhaltige Waschlotionen – ohne Wasser angewendet und ohne Wasser wieder von der Haut abgetragen werden können. Auf Peeling-Präparate, durchblutungsfördernde Masken und alkoholhaltige Gesichtswässer sollte dagegen verzichtet werden.

Für die Gesichtspflege bei Rosazea empfiehlt Dr. Reinholz feuchtigkeitsbetonte, hydrophile Zubereitungen mit möglichst geringem Lipidanteil. Dagegen sollten stark lipidbetonte Formulierungen, insbesondere auf der Basis von Mineralölen, gemieden werden. Sie könnten zu einem Wärmestau und zu einer Verschlechterung des Hautbildes führen.

Zudem müssen Rosazea-Patienten auf einen ausreichenden Lichtschutz achten. Dafür bieten sich UV-Filter enthaltende Gesichtspflegeprodukte mit Lichtschutzfaktoren von 20 bis 30 gegenüber UVB und gleichzeitigem UVA-Schutz an. Solche Produkte haben den Vorteil, dass sie auch an sonnenreichen Tagen verwendet werden können und nicht unbedingt gegen ein klassisches Sonnenschutzmittel ausgetauscht werden müssen.

Aussagefähige Studiendaten
erleichtern die Empfehlung


Für alle Dermokosmetika, die zur Anwendung bei Rosazea ausgelobt werden, sollten aussagefähige Studiendaten zur Wirksamkeit und Verträglichkeit vorliegen. Rafael Levitch, der medizinische Direktor von Laboratorios LETI, der spanischen Muttergesellschaft von LETI Pharma, präsentierte die Ergebnisse einer Studie zur Wirksamkeitsprüfung der letiSR Anti-Rötungen Pflegecreme.

Die Studie wurde unter dermatologischer Kontrolle an 20 Frauen mit Rosazea vom Subtyp I durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die Creme nach 60-tägiger Anwendung die Hornschichthydratation erhöhte und die Hautdichte verbesserte. Gleichzeitig kam es zu einer Reduktion des transepidermalen Wasserverlustes sowie zu einer Abnahme der Hautrötung und der kutanen Mikrozirkulation. Letzteres sei Ausdruck einer Schutzwirkung des Produktes auf die Gefäßwände, erklärte Levitch.

Biochemische Erklärungen für die in dieser und in anderen klinischen Studien festgestellten Effekte lieferten zusätzliche In-vitro-Untersuchungen. Dabei wurde unter anderem gezeigt, dass die Creme eine Hemmung der Freisetzung von Interleukin-1α bewirkt, während für das Ultra-Repair-Serum in einer an einem Humanhautmodell durchgeführten Studie eine Hemmung der Expression des für die Entzündungsreaktion bei Rosazea mit verantwortlich gemachten Kallikrein-5 nachgewiesen wurde.

Die Beratung in der Apotheke
hat wegweisende Bedeutung


Apothekerin Petra Liekfeld, Mülheim/Ruhr, gab Empfehlungen für die kosmetische Beratung von Rosazea-Patienten in der Apotheke. Bei ärztlichen Verordnungen von Arzneimitteln zur Behandlung der Rosazea sollten die Betroffenen auf sinnvolle dermokosmetische Ergänzungsmaßnahmen hingewiesen werden.

Ein wachsames Auge sei auf die differenzierte Betrachtung von Hautrötungen und anderen Entzündungserscheinungen zu werfen. So würden Betroffene die Symptome von Akne und Rosazea häufig fehldeuten oder verwechseln. Dabei unterscheiden sich die beiden Krankheitsbilder deutlich: Während für Akne Komedonen typisch sind, werden diese bei Rosazea nicht beobachtet. Zudem bewirkt Sonnenlicht bei Akne häufig eine Verbesserung des Hautbildes, bei Rosazea dagegen meist eine Verschlechterung.

Neben der Empfehlung von hilfreichen Produkten sollte die Beratung in der Apotheke gegebenenfalls auch den Rat für eine fachärztliche Abklärung beinhalten, betonte die Referentin. So leiste die Apotheke einen wichtigen Beitrag, dass die Diagnose frühzeitig gestellt und eine adäquate Therapie eingeleitet werden könne.

Weitere Dermokosmetika von LETI

Neben den letiSR-Produkten hat LETI Pharma noch weitere Dermokosmetika in den deutschen Markt eingeführt. Dazu gehören die Produktlinien letiAT4, letiXer und letibalm, die zur Anwendung bei atopischer Haut, bei Xerosen und Hyperkeratosen beziehungsweise zur Hautpflege der Nasen- und Mundregion entwickelt wurden. Nähere Informationen dazu finden sich unter www.leti.de.


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